Zeitverfestigungsständer
Bei der Zeitverfestigungsmessung wird untersucht, wie sich
ein Schüttgut bei Lagerung in Ruhe (wie z. B. in einem Silo
oder IBC) verfestigt. Um dies zu messen, wird die
Schüttgutprobe zunächst mit dem Ringschergerät verfestigt,
dann unter konstanter Last gelagert, anschließend erneut
geschert. Dies alles kann automatisch mit dem Ringschergerät
erledigt, werden, ohne dass die Scherzelle mit der
Schüttgutprobe vom Gerät genommen werden muss. Der Nachteil
ist aber, dass das Gerät durch diese Probe blockiert ist.
Daher empfiehlt sich die Verwendung eines
Zeitverfestigungsständers zur externen Lagerung.
Beim Zeitverfestigungsständer wird die
Verfestigungsspannung durch Gewichtsstücke eingestellt. Nach
der gewünschten Zeit (z.B. ein Tag oder eine Woche) wird die
Scherzelle mit Schüttgutprobe wieder auf das Ringschergerät
gesetzt und die Festigkeit des Schüttgutes gemessen.
Der
offene Zeitverfestigungsständer Typ 1SM-O dient zur Lagerung
von einer Scherzelle (Typ M, S oder XS; Maximalbelastung 15
kg). Die Verfestigungsspannung wird durch eine
Belastungsvorrichtung auf die Schüttgutprobe aufgebracht,
die am oberen Ende mit einer Platte zur Aufnahme von
Gewichten versehen ist.
Der
offene Zeitverfestigungsständer Typ 1S-O ist etwas kleiner
als Typ 1SM-O und dient zur Lagerung einer Scherzelle Typ S
oder XS (maximale Belastung 15 kg). Die
Verfestigungsspannung wird wie beim Typ 1SM-O durch eine
Belastungsvorrichtung und Gewichte aufgebracht. Die Lagerung
im offenen Zeitverfestigungsständer ist von Vorteil, wenn
das Verhalten bei bestimmten Umgebungsbedingungen simuliert
werden soll, indem die Schüttgutprobe mit der Scherzelle
z.B. in einem Klimaschrank oder Ofen gelagert wird.
Das
Bild rechts zeigt den geschlossenen Zeitverfestigungsständer
1S-C. Die im Bild nicht sichtbare Scherzelle befindet sich
in einem zylindrischen Schutzbehälter, der zur Abschirmung
der Scherzelle von der Umgebungsatmosphäre dient. Mittels
Schlauchanschluss kann konditionierte Luft oder Gas in den
Innenraum der Schutzbehälters geblasen werden.
Der Zeitverfestigungsständer 1S-C basiert auf dem offenen
Zeitverfestigungsständer 1S-O, der mit einer Schutzhaube
versehen wird. Die Schutzhaube kann auch nachträglich
ergänzt werden.
Wandreibungszellen
Diese
Scherzelle dient zur Messung des Wandreibungswinkels
oder Wandreibungskoeffizienten (Reibungswinkel zwischen
Schüttgutprobe und Wandmaterial).
Zur
Messung wird eine ringförmige Wandprobe aus dem
Wandmaterial, das untersucht werden soll, in die Scherzelle
hineingelegt. Das Schüttgut wird auf die Wandprobe gegeben,
befindet sich also wie auf einer Trichterwand oder Schurre
oberhalb des Wandmaterials, was unbedingt erforderlich ist,
um bei sich entmischenden Schüttgütern eine Unterschätzung
des Wandreibungswinkels zu vermeiden.
Wandmaterialproben können kundenseitig nach mitgelieferter
Zeichnung angefertigt werden.
Das Bild oben zeigt die aktuelle Version der
Wandreibungszelle (Scherzelle Typ WM v2), die Vorteile
hinsichtlich Reinigung und Gewicht bietet. Für feinkörnige
Schüttgüter (Pulver) gibt es optional einen rauen Deckel
(Bild unten, Prinzip wie beim Ringschergerät RST-XS.s)
anstelle des normalerweise verwendeten Deckels mit
Mitnehmern, der für grobkörnige Schüttgüter vorzuziehen
ist.
Name |
Beschreibung |
WM |
"Standard"-Wandreibungszelle, ca. 240 ml
Probevolumen, Außendurchmesser der Wandmaterialprobe
ca. 215 mm).
Optional mit rauem Deckel zur Optimierung für
feine Schüttgüter |
WS |
"Kleine" Wandreibungszelle mit Probevolumen ca. 95
ml, Außendurchmesser der Wandmaterialprobe ca.
134 mm |